Nur an welchem Strang ziehen wir eigentlich? und wie?
Fragt man Unternehmen, Projektgruppen oder Vereine so sind sich in einem alle einig: „Wir wollen als Team gut zusammenarbeiten!“ Aber was heißt „erfolgreiche Teamarbeit“ eigentlich für jeden? Wie gelingt das? Und ist das nur von der Arbeitseinstellung der Teammitglieder abhängig?
1. Erfolgreiche Teamarbeit muss aktiv gestaltet werden
Es gibt natürlich auch Beispiele, in denen wie von selbst alles gut klappt. In den meisten Fällen entstehen effiziente Abläufe und konstruktive Zusammenarbeit jedoch nicht von selbst. Insbesondere wenn etwas im Team erarbeitet werden soll, im beruflichen Kontext, oder wenn es um komplexere Zielstellungen geht, kann man nicht selbstverständlich davon ausgehen. Auch agiles und eigenverantwortliches Arbeiten innerhalb des Teams kann nur mit den entsprechenden Kenntnissen und Strukturen gut funktionieren. Ohne gemeinsame Ausrichtung und Steuerung werden Ergebnisse mehr oder weniger zufällig, und Konfliktpotenziale steigen.
Eine Steuerungsrolle kann sicherstellen, dass die Teamarbeit und das Zusammenspiel aktiv gestaltet und erforderliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Das mag bis hierin vielleicht selbstverständlich klingen, ist es erfahrungsgemäß aber leider nicht. Die nachfolgenden Aspekte werden leider nicht selten einfach als bekannt vorausgesetzt oder der „Holschuld“ der Teammitglieder überlassen.
2. Ziele – Was heißt erfolgreiche Teamarbeit für uns?
Gerade was die Ziele angeht wird oft davon ausgegangen, dass diese allen Beteiligten „ja schon klar sind“. Liegen sie doch oft „auf der Hand“. Und was das Gesamtziel angeht ist das tatsächlich auch häufig so. Wenn es um Zieldetails, verschiedene Teilziele oder Nebenziele wie beispielsweise Qualitätsansprüche geht, haben allerdings oft nicht alle Teammitglieder ein gemeinsames Zielverständnis. Oder aber es haben alle eine Vorstellung, und man geht – meist unbewusst – davon aus, dass diese sich mit dem Verständnis der anderen deckt.
Im ersten Schritt birgt das natürlich zunächst die Gefahr von Unproduktivität. Darüber hinaus erhöht diese Unklarheit jedoch auch das Konfliktpotenzial. Transparenz und Partizipation können Missverständnissen und Unverständnis vorbeugen. Es bietet sich oft an, einen Workshop zu machen, in dem so viele Zielaspekte wie sinnvoll im Team definiert und ausgearbeitet werden. Je nach Team und Vorhaben kann auch eine Schlüsselung auf Aufgabenbereiche im Team erfolgen.
Sie nutzen damit das Know-How Ihrer Experten. Gleichzeitig unterstützen Sie durch diese Form der Zusammenarbeit immer die zwischenmenschlichen Faktoren, die eine erfolgreiche Teamarbeit möglich machen:
- Kenntnis
- Verständnis
- Verantwortlichkeit
- Wirksamkeit
- Lösungsbereitschaft
- Loyalität
Die intensive gemeinsame Befassung mit dem gemeinsamen Zielbild schafft darüber hinaus die Möglichkeit für jeden, die unterschiedlichen Kenntnisse und Fähigkeiten der anderen Teammitglieder kennenzulernen. Der gemeinsame Austausch hilft sozusagen, sich gegenseitig zu ergänzen und zu unterstützen – auch in Zukunft.
3. Aufgaben – Wodurch erreichen wir unser Ziel?
Erfahrungsgemäß profitieren viele Teams auch davon, wenn sie ihre Aufgabenstrukturierung und -zuordnung selbst erarbeiten. Die Teammitglieder sind die Experten Ihres Fach- und Erfahrungsgebietes. Im Rahmen eines Workshops können die erforderlichen Aufgaben gesammelt, definiert, terminiert und verteilt werden. Dies kann je nach Bedarf auch sehr gut wiederkehrend oder projektspezifisch erfolgen.
Sie erhöhen damit das Engagement und die Identifikation Ihrer Teammitglieder um ein Vielfaches. Die Bedeutung der eigenen Arbeit für das Ergebnis zu kennen und einen Beitrag zu leisten, ist ein wesentliches Bedürfnis vieler Menschen. Darüber hinaus kann auch wieder nur so das Know-How des Teams einfließen und sich gegenseitig ergänzen. Sie schaffen den Raum dafür, dass sich jeder verantwortlich einbringen kann.

4. Rahmenbedingungen: Welche Voraussetzungen sind für eine erfolgreiche Teamarbeit zu schaffen?
Was braucht das Team, damit es die definierten Ziele erreichen und die erforderlichen Aufgaben gut erledigen kann? Die erforderlichen Ressourcen sind abhängig vom Vorhaben und meist vielfältig:
- finanzielle Mittel
- Befugnisse
- Rollenverteilung
- Organisation/ Abläufe
- (IT-)technische Voraussetzungen
- diverse fachliche Kenntnisse
- Informationen
- Kommunikations- oder Verhaltensvereinbarungen
- etc.
Auch in dieser Fragestellung profitiert die Teamarbeit erfahrungsgemäß sehr davon, wenn man die Teammitglieder direkt in die Planung mit einbezieht. Wertvolle Impulse aus der täglichen Arbeit können bereits von Anfang an berücksichtigt werden. Eingeschränkte Ressourcen können gemeinsam verteilt werden.
5. Mindset: Worauf wächst erfolgreiche Teamarbeit?
Im Idealfall bringen natürlich alle Teammitglieder eine offene und konstruktive Einstellung mit. Dies kann jedoch noch sehr unterstützt werden, wenn die Teamarbeit die Planungsaufgaben wie oben beschrieben mit umfasst.
Eine konstruktive Feedback-Kultur legt ebenfalls ein sehr wertvolles Fundament für eine erfolgreiche Teamarbeit. Dabei sollten die positiven Rückmeldungen nicht vergessen werden. Wenn es möglich ist, Feedbackrunden innerhalb des Teams zu leben, können auch auf diesem Weg wertvolle Impulse ausgetauscht werden. Darüber hinaus können alle an den Erfolgen und Erfahrungen der anderen teilhaben.
Ein offener und zugleich lösungsorientierter Umgang mit Konflikten ist natürlich ebenfalls wichtig. Bei Unstimmigkeiten hilft es oft bereits, transparent zu machen, dass hinter jeder anderen Meinung bzw. Position auch eine positive Absicht steckt. Wenn die Beteiligten diese erkannt haben kann die Lösungssuche auf die eigentlichen Belange – die jeweilige Absicht – ausgerichtet werden. Meist entsteht dadurch schon ein ruhigerer und eher lösungsorientierter Gesprächsverlauf.
Selbstverständlich versagen alle Transparenz- und Partizipationsbemühungen wenn sich Teammitglieder in einer Art und Weise begegnen, die die Zusammenarbeit erschwert. Gibt es anhaltend offene oder unterschwellige Widerstände innerhalb eines Teams kann es ratsam sein, externe Unterstützung einzuholen. Kontaktieren Sie mich gerne wenn Sie Fragen haben oder sich bei einem Ihrer Workshops unterstützen lassen möchten.